In Sachen "ICE-Vollanbindung" kann sich die Stadt Mannheim der uneingeschränkten Solidarität der gesamten Metropolregion sicher sein; dies wurde einmal mehr bei der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses der Region in Ludwigshafen deutlich. Sowohl Ausschussvorsitzender Christian Specht (CDU) als auch Lothar Quast, SPD-Sprecher im Planungsausschuss, machten unmissverständlich deutlich, dass es in der Bypassdiskussion eine breite parteiübergreifende Mehrheit gegen den von der Deutschen Bahn erneut ins Spiel gebrachten Bypass - also die weitgehende Umfahrung von Mannheim - gibt.

Die Bahn AG scheint offensichtlich wieder von dem bereits überwunden geglaubten "Mehdorn-Syndrom" befallen zu sein. Nur so ist zu verstehen, dass man von dieser Seite mit einem ebenso fiesen wie aber auch durchsichtigen Rechentrick das schon immer ungeliebte Vorhaben einer Vollanbindung des Hauptbahnhofs Mannheim an die ICE-Strecke Rhein-Main / Rhein-Neckar unterlaufen und damit den schon als beerdigt geglaubten Bypass neu beleben will. Der Trick besteht darin, dass seitens der Deutschen Bahn AG nach neuen Berechnungen der Güterfernverkehr aus der Neubaustrecke heraus gerechnet wird und sich dadurch das Kosten-Nutzen-Verhältnis für eine Vollanbindung auf 1 : 1,2 massiv verschlechtert mit der Folge, dass wohl niemand bereit ist, ein Milliardenprojekt auf dieser Grundlage zu finanzieren. Es ist schon starker Tobak, mit dem die Bahn da das Klima verpestet. Mehdorns "Milchkanne" läßt einmal mehr grüßen.